Expansion & Internationalisierung
Zu Beginn der 1990er steigt die Nachfrage nach Kreditversicherungslösungen im frisch vereinten Deutschland zunehmend an. Frank Niebuhr aus der Kreditprüfung von Coface erinnert sich. „Wir haben nach der Wende eigens eine Abteilung für die Ost-Risiken aufgebaut. Da standen dann mehrtägige Dienstreisen auf dem Programm, um sich direkt vor Ort ein Bild zu machen. Unsere Kunden wollten Geschäfte Richtung Osten machen, und wir haben die Risiken dort unter die Lupe genommen“, erzählt er. „Mit dabei war auch erstmalig ein Mobiltelefon – zu dieser Zeit war das ein riesiger, acht bis zehn Kilo schwerer Kasten mit einem Hörer. Damit warst du ein gemachter Mann.“
Das zusätzliche Geschäft in Ostdeutschland und die hohen Insolvenzzahlen machen sich auch am Standort Mainz bemerkbar: Die Zentrale der Allgemeinen Kreditversicherung AG in der Ernst-Ludwig Straße platzt aus allen Nähten. Das Unternehmen beschließt deshalb den Umzug. Der Grundstein des neuen Gebäudes am Europaplatz auf dem Kisselberg wird am 11. Oktober 1993 gelegt, der Einzug erfolgt im Jahr 1995. Zu Ehren des Firmengründers benennt die Stadt Mainz die Straße des neuen Firmensitzes um in Isaac-Fulda-Allee.
1996 steigt REWE als neue Aktionärin ein und übergibt ihre Anteile später an die Coface S.A. Paris. 1997 wird die Allgemeine Kredit Teil des weltweiten Netzwerkes Credit Alliance, eines Verbundes aus internationalen Kreditversicherern, Wirtschaftsauskunfteien und Inkassobüros.
Mit diesen Schritten gelingt es der Gesellschaft, ihr Serviceangbot insebsondere in der Exportkreditversicherung und im Auslandsgeschäft zum Ende der 1990er maßgeblich zu erweitern.